Kuba in Trauer

Kuba ist voll von Überraschungen

Freitag, 25. November 2016, ein Tag, der Kuba nachhaltig verändern wird. Fidel Castro Ruz ist gestorben. Als am Samstag, den 26. November, der kubanische Rundfunk die Meldung über das Ableben vom "el Presidente" brachte, stand das Leben in Kuba still.

Die verhängte 9-tägige Staatstrauer war nur ein Ausdruck der Verbundenheit mit Fidel. Alle Theater und Museen geschlossen, kein Ausschenken von Alkohol, keine Musik, ein Kuba, das nicht wieder zu erkennen ist. Der Flair, der Salsa, die Leichtigkeit der Menschen scheint nicht mehr da zu sein. Der Rundfunk brachte eine Dokumentation seines Lebens und politischen Wirkens.

Auch wenn er schon seit 2008 die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Raoul übergeben hat, so war er bis zu seinem Tod ein politischer Mensch und Berater der Regierung. Und Alle hier reden von ihrem "Maximo Comandante ".

Wir waren gerade mit dem Taxi auf der Fahrt von Varadero nach Havanna, als uns die Nachricht erreichte. Das Hotel Iberostar im Zentrum von Havanna ist unser Ziel. Als wir ankamen, war alles anders. Keine Scharen von AmerikanerInnen oder EuropäerInnen, auch das Hotel war fast meschenleer.  Alle möglichen Zimmer für Staatsgäste reserviert. Und so wirkte das Hotel verlassen, so wie Fidel, wie er liebevoll hier genannt wird, Kuba verlassen hat.

Gestern, 29.11.2016: Die große Trauerfeier am Platz der Revolution. Nicht Tausende, nicht Zehntausende sondern mehr als eine Million zählte die Trauergemeinde. Ein einmaliges Ereignis einer Verbundenheit des Volkes mit dem großen Revolutionär.

Und wie würdigt die EU die Leistungen von Fidel? Durch Abweseheit! Dabei ist das Gesundheitssystem hier sozialer und besser ausgebaut als in vielen EU Staaten. Hier ist das Bildungssystem für alle gegeben. Vielleicht ist das Leben hier ein wenig schwieriger als bei uns in Europa, aber wer weiß, vielleicht gesünder!

In unserem Hotel, in dem vorallem PolitikerInnen und DiplomatInnen absteigen, konnte man sich in das Kondolenzbuch eintragen. Keinen wirklich prominete/n aktive/n PolitikerIn aus Europa konnte ich ausmachen. Auch hier zeigt sich wie schwach die EU in ihrer gemeinsamen Außenpolitik ist. Was ist unseren PolitikerInnen wirklich wichtig?

Nun, ein Lichtblick bildete die Anwesenheit von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder. Ich hatte die Möglichkeit am Tag danach mit ihm auf der Dachterrasse des Hotels zu plaudern. Als BSA-Hietzing Vorsitzender lud ich ihn zu einen Besuch im Jahre 2017 nach Wien ein.

Heute ist die Überführung der sterblichen Überreste nach Santiago de Cuba, wo der "Maximo Presidente" beigesetzt wird. Auf der Route werden in mehreren Städten Trauerkundgebungen abgehalte.

Auch wir wenden uns nun unserem eigentlichen Aufenthalt in Kuba zu: Tauchen! Wir haben in diesen Tagen mit vielen Menschen sprechen können, viel über Kuba und  dem Leben hier erfahren dürfen, auch das ist unser Kuba! Wir werden nach unserer Ankunft in Wien im BSA berichten.

Viva Fidel! Viva Cuba!

#HastaSempreComandante

 

Live aus Havanna, 30.11.2016

Fotos: Eva Gruber und Helmut Brezinschek